Coaching für Jugendliche
Die Zeit zwischen Kindsein und als erwachsene Person für sich selbst zu schauen ist für die meisten Menschen sehr herausfordernd. Das Verhältnis von Abhängigkeit und Autonomie verschiebt sich und überfordert oft nicht nur die Jugendlichen sondern auch die Eltern und nahen Bezugspersonen. Im Zentrum stehen Loslösung, Grenzen verschieben, Autoritäten anzweifeln, Ausbrechen, Autonomie erlangen. Der jugendliche Mensch erkennt, dass er nicht mehr ein Kind ist und gleichwohl noch kein Erwachsener, der, im besten Fall, seine Verantwortung für sich selbst vollumfänglich übernehmen kann. Hormonell geschieht in dieser Zeit sehr viel. Vergleichbar mit einem Computer, wird das Hirn komplett neu aufgesetzt. Das braucht seine Zeit.
Eltern sind in dieser Zeit in der Regel sehr gefordert. Erst noch in der Entspannung angekommen, dass du dich in vielen Sachen auf dein Kind verlassen kannst und es nicht mehr so betreut und begleitet werden muss wie ein Kleinkind, braucht es in der Zeit der Adoleszent deine Präsenz wieder viel stärker. Dies kollidiert oft mit den eigenen Wünschen der Eltern nach wieder mehr Freiheit. Der heranwachsende junge Mensch muss sich vom Elternhaus und der Erwachsenenwelt abgrenzen und ablösen, um sich selbst zu formen. Gleichzeitig sind Jugendliche sehr darauf angewiesen, dass sie die Liebe und Unterstützung ihrer Eltern spüren, auch wenn dies von den Eltern nicht immer sichtbar ist. Uns Menschen fällt es oft leichter zu wissen, was wir NICHT möchten, wie wir NICHT sein wollen. Mit diesem Blick verstehen wir die Jugendlichen besser, wenn sie sich bei der Selbstfindung von uns erstmals abgrenzen und unser Verhalten und unsere Ansichten ablehnen. Gleichzeitig möchte der Mensch in jeder Phase seiner Entwicklung gesehen, wertgeschätzt, respektiert und liebevoll behandelt werden. Durch sein ruppiges Verhalten wird dem jugendlichen Menschen genau dies oft aus Eigenschutz verwehrt. Das Familienleben kann in dieser Zeit stark zum Wanken kommen und die Fronten verhärten sich. Da kann es hilfreich sein, wenn eine aussenstehende Person als Puffer agiert und die Funktion übernimmt, gemeinsam mit dem:r Jugendlichen neue Strukturen und Regeln für das Zusammenleben und den persönlichen Alltag auszuarbeiten und zu trainieren. Ziel in dieser Phase ist es, eigenständig zu werden und die Verantwortung für sich und sein eigenes Tun zu übernehmen, um mit der gewünschten Autonomie sinnvoll umgehen zu können.
Selbstzweifel, Selbstunsicherheit, Orientierungslosigkeit, Aggressionen, Delinquenz oder ungesunder Medienkonsum, begleiten viele Menschen in der Zeit des Erwachsenwerdens. Sie alle sind Hilferufe.
Bei starker Belastetheit wie Suizidgedanken, Essstörungen, Zwängen, Depressionen oder Süchten ist es wichtig, dass euer Kind und ihr Eltern von psychologischen oder ärztlichen Fachpersonen betreut werdet. In dem Fall ist das Coaching nicht der richtige Weg.
In allen niederschwelligen Fällen freue ich mich, den heranwachsenden Menschen kennenzulernen und ihn ein Stück auf seinem Weg zu begleiten.
Gern begleite ich auch dich oder euch Eltern in diesem Prozess.