ADHS / ADS

ADHS ist eine neurobiologische Besonderheit, keine Frage von Erziehung oder mangelndem Willen. Mit Wissen, Verständnis und der passenden Unterstützung können Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ADHS ihre Stärken entfalten und ihren Alltag erfolgreich bewältigen.

Viele Menschen mit ADHS besitzen wertvolle Stärken wie Kreativität, Begeisterungsfähigkeit, flexible Denkweisen, schnelle Problemlösung, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Feinfühligkeit

Im Coaching mit der betroffenen Person geht es altersentsprechend angepasst um Strukturierung des Alltags, Einhalten fester Routinen, visualisierte Pläne, regelmässige Bewegung, Zeitmanagement, Selbstorganisation und Emotionsregulation. Ein ganz wichtiger Fokus liegt auf der Stabilisierung des Selbstwertes, auf der Selbstakzeptanz und auf dem Stärken vorhandener Ressourcen.

Wichtig ist, dass Eltern verstehen, mit welchen Tools sie ihre Kinder und Jugendliche mit einem ADHS unterstützen können und welche Erziehungsmassnahmen eher kontraproduktiv sind. Daher ist es sehr hilfreich, wenn sich Eltern parallel zum ADHS-Coaching für eine Beratung anmelden.


Ursachen von ADHS

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung. Sie entsteht nicht durch Erziehungsfehler oder mangelnde Disziplin. Die wichtigsten Einflussfaktoren sind:
  • Genetische Faktoren: ADHS tritt familiär gehäuft auf. Bestimmte genetische Eigenschaften erhöhen die Wahrscheinlichkeit, ADHS zu entwickeln.
  • Besonderheiten im Gehirn: Gehirnregionen, die für Aufmerksamkeit, Impulskontrolle und Planung zuständig sind, arbeiten bei ADHS etwas anders. Auch die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin sind beteiligt.
  • Umweltfaktoren: Frühgeburtlichkeit, Belastungen während der Schwangerschaft oder frühe Stressfaktoren können Symptome verstärken, sind aber nicht die eigentliche Ursache.
Wichtig: Eltern tragen keine Schuld an ADHS. Die Störung entsteht durch ein Zusammenspiel biologischer und genetischer Einflüsse.


Symptome von ADHS

ADHS zeigt sich unterschiedlich – je nach Kind und Altersphase.

Unaufmerksamkeit
  • leichte Ablenkbarkeit
  • Probleme, Aufgaben zu Ende zu bringen
  • Vergesslichkeit
  • Schwierigkeiten, Anweisungen zu folgen
  • traumhaftes Abdriften
Hyperaktivität
  • ständige innere Unruhe
  • Bewegungsdrang, Zappeln
  • Schwierigkeit, ruhig zu sitzen
  • Gefühl, immer in Bewegung sein zu müssen
Impulsivität
  • Handeln, ohne vorher nachzudenken
  • häufiges Unterbrechen anderer
  • Schwierigkeiten abzuwarten
  • schnelle emotionale Reaktionen
Nicht jedes Kind hat alle Symptome gleich stark. Manche wirken eher verträumt (ADS), andere sehr aktiv, manche eine Mischung aus beidem.


ADHS im Jugendalter

Im Jugendalter verändern sich die Symptome, weil Jugendliche mehr Selbstständigkeit, soziale Anforderungen und schulischen Druck erleben.

Typische Veränderungen
  • Weniger sichtbare Hyperaktivität: Unruhe ist eher innerlich spürbar.
  • Organisation und Planung werden schwerer: Lernplanung, Pünktlichkeit, Aufgabenstruktur
  • Emotionale Herausforderungen: Stimmungsschwankungen, Frust, geringes Selbstwertgefühl
  • Soziale Konflikte: Missverständnisse, impulsive Reaktionen, Freundschaftsprobleme
  • Motivation und Schule: Prokrastination, Überforderung, inkonstante Leistungen

Kommt das Kind in die Pubertät, wächst der Wunsch nach Autonomie. Gleichzeitig müssen Jugendliche mehr Verantwortung für sich und ihre Aufgaben übernehmen. Diese Herausforderung macht sich mit einem ADHS mit eine noch höhere Belastung bemerkbar.  Jugendliche wünschen sich Autonomie, brauchen aber gleichzeitig Struktur und Unterstützung. Mit Coaching, Therapie, klaren Abläufen und verständnisvollen Bezugspersonen können Jugendliche verlässliche Strategien entwickeln.


ADHS im Erwachsenenalter

ADHS wächst sich nicht immer aus. Viele Erwachsene haben weiterhin Symptome wie
  • innere Unruhe statt sichtbarer Hyperaktivität
  • Schwierigkeiten mit Zeitmanagement und Planung
  • Vergesslichkeit, Ablenkbarkeit
  • Impulsives Verhalten
  • Stressanfälligkeit
  • schwankende Motivation
  • Herausforderungen in Beziehungen oder im Beruf

Auswirkungen im Alltag
  • Probleme im Beruf oder Studium
  • unordentlicher Haushalt, chaotische Abläufe
  • finanzielle Unordnung
  • Missverständnisse in Partnerschaften
  • tiefer Selbstwert
  • Frustration
  • Schuldgefühle
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